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Interview über Konflikte in der Küche

Konflikte in der Küche

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Ich wurde von Deutschlandfunk zum Thema „Küchenschlachten“ interviewt. Hören Sie gerne mal rein.

Interview (hier klicken)

Konflikte in der Küche gehören für uns Paartherapeuten zu den immer wiederkehrenden Themen

Manche Konflikte sind einfach zu lösen, z.B. in dem man die Arbeit aufteilt, um weniger Schnittstellen zu haben. Damit ist das Problem erstmal vom Tisch.

Aber ist es wirklich so einfach? Für mich ein klares „Jein“. Wir können ja dankbar sein, dass es manchmal einfache Lösungen gibt und wir Konflikten auch mal aus dem Weg gehen können. Man muss nicht jeden Konflikt lösen. Wenn aber Schnittstellen oft zu Problemen führen, sollte man genauer hinschauen. Schnittstellen sind zum Beispiel Absprachen, die man wegen der Kinder treffen muss, gemeinsame Aktivitäten, Urlaub oder Einigungen über finanzielle Entscheidungen.

Warum aber sind die Schnittstellen manchmal so schwer und konfliktreich?

Die Antwort ist einfach: Wir versuchen unsere emotionalen Grundbedürfnisse zu befriedigen und verlieren dabei den anderen aus dem Blick. Emotionale Grundbedürfnisse sind zum Beispiel: Kontrolle/Einfluss, Anerkennung, Wichtigkeit für den anderen, Bindung (ein Team sein) oder auch uns gesehen fühlen. Wenn diese Bedürfnisse die Oberhand übernehmen, denken wir beispielsweise Dinge wie:

  • „Meine Art, die Spülmaschine einzuräumen ist richtiger als seine/ihre.“
  • „Er/sie kann einfach nicht kochen und macht eh immer alles falsch.“
  • „Ich habe kein Vertrauen, dass das hier gut läuft, wenn ich nicht die Steuerung übernehme.“
  • „Nicht nur in der Küche, sondern überhaupt überall kriegt er/sie überhaupt nicht mit, was ich sage. Ich werde komplett missachtet.“

Wenn wir in diesem Modus sind, ist alles in uns darauf ausgerichtet, unsere emotionalen Grundbedürfnisse zu befriedigen und wir schneiden weder die mittelfristigen Konsequenzen unserer Aktionen mit noch die Bedürfnisse und emotionale Lage des anderen.

In der Paartherapie schauen wir drauf, ob es einige Bedürfnisse gibt, die wie ein roter Faden in unserem Leben immer wieder die Oberhand übernehmen und wo der jeweilige Ursprung ist. Wir arbeiten dann vor allem mit emotionalen Methoden, die in der Lage sind, die Übersteuerung dieser Bedürfnisse abzuschwächen. Das Ziel ist, dass wir in den Situationen wieder ein Weitwinkelobjektiv haben und nicht nur einfach unseren Bedürfnissen nachgehen, sondern auch wieder die Energie haben, den anderen mit seinen Emotionen und Bedürfnissen mitzuschneiden und die mittelfristige Wirkung unserer Worte und Handlungen abzuschätzen.

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